Konzert in Erinnerung an Ludwig Helten

Mit dem Konzert 2017 erinnerte das Mandolinen-Orchester Hüls 1922 e.V. an seinen im vergangenen Jahr verstorbenen Dirigenten Ludwig Helten. Er war über dreißig Jahre der musikalische Leiter des Orchesters und hat es mit umfassendem Wissen und pädagogischem Geschick geprägt. Vor allem war Ludwig Helten Komponist. So entstand in seinem musikalischen Schaffen eine große Zahl an Kompositionen und Bearbeitungen für verschiedenste Instrumentierungen und Gesang. Er bevorzugte polyphone Strukturen und in Anlehnung an unterschiedliche Stilrichtungen und Vorgaben von Renaissance bis in die Moderne entwickelte er eigene Ideen. Eingehende Melodien, rhythmische Ausprägung und unkonventionelle Lösungen boten dem Zuhörer immer wieder überraschende Hörerlebnisse. Ein großer Teil seiner Kompositionen galt der Zupfmusik.

Viele Werke hat er dem Hülser Orchester gewidmet und erstmalig mit ihm aufgeführt. Oftmals wurden Singstimmen und Instrumente eingebunden, die üblicherweise nicht in Zupforchestern zu finden sind wie Violine, Cello, Bassethorn, Schlagwerk, Harfe, Föten. Bei dem Konzert am vergangenen Sonntag in der Ev. Christuskirche in Bockum präsentierten die Hülser Zupfer eine kleine Auswahl seiner Werke. Den Einstieg bildete das Stück „Jamaica“, Variationen über einen alt-englischen Tanz. Ihm folgte der erste Satz aus der „Spielmusik Nr. 1“, einem überwiegend homophon gestalteten Werk. In der „Spielmusik Nr. 2“, einem rasanten Werk für Solo-Violine und Zupforchester, glänzte Loudmila Chramkova mit ihrem Geigenvortrag. Einem Mitglied des Orchesters hatte Ludwig Helten „Romanze und Rondo“, ein zweisätziges Stück für Mandola und Zupforchester gewidmet. Marijke Wiesenekker führte den Solopart an der Mandola meisterlich aus.

Abschluss und Höhepunkt des Konzertes bildete „Der Spielmannssohn“, eine Ballade nach irischen Motiven für Solo-Violine, Schlagwerk und Orchester. Am Schlagwerk agierte Jonathan Lennard Schierhorn mit geschicktem Spiel. Die musikalische Vorbereitung und Leitung lag in den Händen von Maxim Lysov. Die Zuhörer dankten ihm, den Solisten und dem Orchester für den Vortrag mit kräftigem Beifall.