Mit „Classic und Metal“ in den Sommer 2019

Alte Musik und Metal in einem Konzert miteinander verbinden? Das Hülser Mandolinen-Orchester 1922 e.V. ging am vergangenen Sonntag in der Ev. Kreuzkirche diesen Weg. Und das Publikum gab die treffende Antwort. Mit anhaltendem Beifall und dem Wunsch nach einer Zugabe bestätigte es nachdrücklich dieses Unterfangen. 

Mit „Persephone“, einem Werk des jungen belgischen Komponisten Bart Verstraeten, der an der Erstaufführung seiner Komposition in Deutschland persönlich teilnahm, unternahm das Orchester den Einstieg in den Themenkreis der Jahreszeiten. Nach Vorstellung der alten Griechen war Persephone an deren Entstehung maßgeblich beteiligt. Den Zuhörern gefiel dieses Stück ganz offensichtlich, das sich durch teils feine teils kräftige Melodik, unterlegt mit gelungenen rhythmischen Wendungen, auszeichnete. 

Aus Vivaldis Konzertzyklus „ Die vier Jahreszeiten“ folgten dann die Konzerte „Der Frühling“ und „Der Sommer“. Dabei wurde nicht die Geige, sondern die Mandoline als Soloinstrument eingesetzt. Diesen Part übernahm Marlene Mendler, eine junge Künstlerin und Absolventin der Musikhochschule Köln-Wuppertal. Sie bewältigte die ihr gegebene Aufgabe mit Bravour. 

Ein völlig anderes Klangbild bot darauf das ausgezeichnete Duo Tabea Förster und Adrian Karperien an elektrischen Versionen von Mandoline und Mandola, am ehesten vergleichbar mit der E-Gitarre. Die beiden, ebenfalls Absolventen der Musikhochschule  Wuppertal, beschreiten beschritten bei ihrem Auftritt mit Adaptionen von Stücken bekannter Musiker (Gershwin, Halford, Harris,…) sowie Eigenkompositionen neue Wege. Metal wurde als Kunstrichtung auch für Mandoline und Mandola in der Version eines E-Instrumentes meisterlich präsentiert und ihre Stücke wurden von den Zuhörern begeistert aufgenommen. Unterlegt waren sie mit zuvor eingespielter elektronischer Begleitung. Dann wurde auch das Orchester in den neuen Klang einbezogen. „Shockwaves“, eine Komposition von Adrian Karperien für Zupforchester und zwei E-Mandolinen wurde uraufgeführt, natürlich im Stil des Metal – ein Erlebnis. Marijke Wiesenekker, musikalische Leiterin des Orchesters, hatte wieder einmal die Zupfer aus Hüls bestens eingestellt und freute sich sichtlich über den geglückten Versuch.