2022 – Großes Jubiläumskonzert – 100 Jahre  Mandolinen-Orchester Hüls e.V.

„Nou stipp es oll die Uehren op und hüet ens wie dat kleingk.

We-i sind dän Hölsche Wanderklub, dän öch enn Liddsche seingk.

We-i seinge wenn ött jeeht, wie oß dä Schnabel steeht.“

So setzten die Hülser Zupfer mit dem Lied „Dän Hölsche Wanderklub“, das der Mundartdichter Heinz Fenners dem Verein kurz nach seiner Gründung gewidmet hatte, die Ouvertüre zum Konzert des 100. Geburtstages des Orchesters. Vorgetragen vom jüngsten und dem am längsten tätigen Spieler des Orchesters Niko Hasselmann (Mandoline) und Heinz Hover (Gitarre) lebte zur Freude der Zuschauer in der voll besetzten Christuskirche in Krefeld-Bockum der Schwung der Gründerjahre des zu jener Zeit noch „Wanderklub Rheinland“ genannten Vereines  auf. Es folgte nun eine abwechslungsreiche musikalische Zeitreise durch die Geschichte des Orchesters.

„Unter der Dorflinde“, ein bunter Zyklus deutscher Volks- und Tanzweisen, war eines der ersten aufgelegten Stücke in der Vereinsgeschichte. Weitere volkstümliche Werke schlossen sich an; „Vita mandolinistica“, ein strammer Marsch des Niederländers Johan B. Kok und „Pot-Pourri Popolare“ des Italieners M. G. Sartori mit gefühlsbetonten Melodien seines Landes. Darauf klang es in den „Katalonische Impressionen“ von Fred Witt spanisch. Eine rhythmische Malaguena und ein akzentuierter Bolero rahmten zwei hörenswerte Solo-Einlagen mit Mandoline (Marlene Mendler) und Flamenco-Gitarre (Josef Hasenau) ein.

In der Folge zeigte das Orchester, das es neben dem volkstümlichen auch klassisches und  modernes Repertoire bei seinen Konzerten auflegen kann. Als Beleg dafür erwiesen sich der Vortrag des „Konzert C-Dur“ für Solo-Mandoline und Zupforchester von Vivaldi und die flüssige Darbietung des 1. Satzes des „Concertino  1957“ des ehemaligen Orchesterdirigenten Ludwig Helten. Der Solo-Part wurde von Nicola Stock souverän an einer Barockmandoline ausgeführt.

Mit dem Einsatz von elektrisch verstärkten Mandolinen und Gitarren und Schlagwerk (Michiel Wiesenekker) zum Ende des Konzertes zeigte das Orchester einen weiteren Schwerpunkt in seiner musikalischen Entwicklung. Mit dem Medley „Pirates of Zimmer“, (arr. Valdo Preema) boten die Hülser einen fulminanten Höhepunkt zu ihrer Jubiläumsveranstaltung. Unter der sicheren Leitung von Marijke Wiesenekker war mit dem Konzert eine treffliche Darstellung des Orchesters gelungen, bei der auch erstmalig der musikalische Nachwuchs seine Feuertaufe bestand. Die Zuhörer applaudierten kräftig und entließen die Zupfer erst nach einer Zugabe – Nothing else matters – mit Markus Hocks, E-Gitarre.