Dass man ein Konzert auch ohne ein spezielles Thema aufführen kann, zeigte das Mandolinen-Orchester Hüls vor vielen aufmerksamen Zuhörern in der Hülser Kreuzkirche. Es wurden Stücke vorgetragen, die klang- und bildliche Eindrücke beim Publikum erweckten. So entführte das Eröffnungswerk „Palladio“ in das Venedig der Renaissancezeit, in der Andrea Palladio dort prächtige Bauten entworfen hatte. In „Cancion y Danza no. 1“ des Lateinamerikaners Ruiz Pipó drückte sich sowohl die schwermütige als auch die temperamentvolle Seite der mexikanischen Seele aus. Orientalische Klangbilder entfalteten sich beim Vortrag der „Impressioni Orientali“. Das inzwischen angewachsene Jugendensemble im Verein beeindruckte mit musikalischem Fortschritt und ungezwungenem Vortrag des fröhlichen Stückes „Tigers Tango“.
Zu einem Höhepunkt des Konzertes entwickelte sich der nicht geplante Soloauftritt des Leiters des Jugendensembles, Christian Winter, mit der klassischen Gitarre. Ein Autounfall auf dem Weg zum Konzert hatte nämlich das gemeinsame Spiel mit seiner Duo-Partnerin, einer Flötistin, verhindert. Mit dem Vortrag dreier Werke bedeutsamer Komponisten für die Konzertgitarre (H. Villa-Lobos, Tarrega/Arcas, Barrios Mangore) spielte sich Christian Winter in die Herzen der Anwesenden. Er zeigte einen hohen Stand gitarristischer Spieltechniken und ein weit entwickeltes Verständnis für musikalische Zusammenhänge. Abschließend begeisterten Orchester und Jugendensemble, verstärkt durch eine Perkussionsgruppe, mit rhythmisch geprägten Tänzen der „Suite Latina“ von Schindler. Die Gesamtleitung lag in den sicheren Händen Marijke Wiesenekkers. Anhaltender Beifall zeigte die Anerkennung für das unterhaltsame Konzert.