Bei seinem keltisch-irischen Konzert auf Muttertag im Mai in der Kreuzkirche in Hüls führte das Hülser Mandolinenorchester die Zuhörer auf eine eindrucksvolle musikalisch Reise durch Großbritannien, Irland und die Bretagne. Eingestimmt in diesen Musikkreis wurde das Publikum mit der abwechslungsreichen irischen Suite „Planxty O´Carolan“, bei der getragene Weisen und schwungvolle Tänze aufeinanderfolgten und in der rasanten „Irish Washerwoman Jig“ gipfelten.
Mit dem Vortrag der einsätzigen Komposition „Sailing Home“ zeigte dann das Jugendensemble des Vereins, dass kontinuierliche Arbeit ansprechende musikalische Früchte trägt. Die jungen Spieler, geleitet von Christian Winter, erhielten kräftigen Applaus für ihre Darbietung.
Zu einem irisch-keltischen Konzert gehört natürlich ein besonderes Instrument, die keltische Harfe, deren Ursprung im vorderasiatischen Raum um 3000 v. Chr. anzusiedeln ist und sich von dort aus verbreitete. Sie ist erheblich kleiner als die bekanntere Konzertharfe und wurde ursprünglich aus einem verwinkelten Weidenstamm geschlagen. Sie ist diatonisch gestimmt, d.h. auf eine Tonart festgelegt (meist Es-Dur), kann aber vor oder während des Spielens mit Hilfe von Hakenklappen auf andere Tonarten eingestellt werden.
Mit Nadia Birkenstock präsentierte das Mandolinen-Orchester Hüls 1922 e.V. eine der weltweit führenden Solistinnen auf der keltischen Harfe, auf der sie den Zuhörern ein breites Spektrum keltischer Musik aus Irland, Wales, Schottland und der Bretagne darbot. Die Anwesenden genossen den einfühlsamen Vortrag der Künstlerin auf ihrer modernen Hakenharfe. Bei einigen Liedern begleitete sich die Harfenistin und überzeugte mit modulierender Stimme.
Das Orchester setzte die musikalische Reise mit dem Werk „Celtic Fairies“ fort und griff dabei Weisen und Tänze aus England, Schottland und Irland auf. Krönenden Abschluss bildete die „Fantasie über Greensleeves“ von Tober–Vogt, bei der die bekannte Melodie vielfach variiert als Konzertstück – hier mit Zupforchester, Harfe und Querflöte (Andrea Huber) – aufgeführt wurde. Bei einigen Stücken untermalte eine „bodhrán“, die irische Rahmentrommel, den Orchesterklang. Sie wird mit dem sog. „tipper“, einem Holzschlägel, geschlagen und erzeugt auf diese Weise den für dieses Instrument typischen Sound. Mit großem Beifall und nicht ohne eine Zugabe verabschiedete das Publikum die Musizierenden.